Modernisierung Härteprüfer

WOLPERT / ZWICK / FRANK u. a.

rationellere Bedienung / Dokumentation per Prüfzeugnis

Die Arbeit mit einem Härteprüfer kann mühselig und langwierig sein. Am Beispiel einer Schweißnahtprüfung wird dies deutlich: Zur Prüfung einer einzelnen Probe können bis zu 30 (und mehr) Messpunkte erforderlich sein. Alleine die Prüfeindruck-Erzeugung mit einem nicht automatisierten Gerät dauert (bei 30 Eindrücken) ca. 15 Minuten (Positionierung, Absenkdauer, Verweildauer, Entlastung). Hinzu kommt die Vermessung. Das macht die Verwendung eines älteren Härteprüfers oft unwirtschaftlich. Man muss den Härteprüfer aber nicht zwangsläufig ersetzen. Je nach Anzahl der täglichen Prüfungen und der gewünschten Ausbaustufe kann ein vorhandenes Gerät modernisiert werden um rationeller und wirtschaftlicher prüfen zu können.

Insbesondere wenn ausschließlich die Vermessung der Härteprüfeindrücke rationalisiert werden soll: Die Industrie erwartet mehr und mehr eine Dokumentation der Prüfergebnisse. Sofern Sie die Härteprüfeindrücke bisher mit einer konventionellen Messeinrichtung auswerten (Messokular und Härte-Auswertetabellen) und die Ergebnisse händisch in eine Arbeitskarte eintragen / in einen PC eingeben (Excel, CAQ- oder ERP-Software) kann dies wesentlich vereinfacht werden:

Warum sollten Härteprüfgeräte modernisiert werden?

  • mit einer Modernisierung messen Sie genauer: Veraltete Messsysteme nutzen meist Strichmaße bei denen der Abstand zwischen zwei Messlinien geschätzt wird. Eine Elektronik misst Punkt- und Pixelgenau
  • Die Messungen können komfortabler und ermüdungsfrei (Einblick-Okular) durchgeführt werden - konzentrieren Sie sich auf das Ergebnis und nicht auf die Messung
  • Die Dokumentation wird "ganz nebenbei" erledigt: Bei der modernen Härteprüfsoftware HardworX ist es nicht mehr erforderlich den Härtewert einer Tabelle zu entnehmen. Zudem wird der Härtewert gespeichert und grafisch Aufbereitung: Die Ergebnisse können inklusive einer SPC-Regelkarte, Statistik, Histogramm oder Härtediagramme ausgedruckt werden
  • Ablese- und Übertragungsfehler entfallen: Die Messwerte werden zur weiteren Verarbeitung automatisch an die Härteprüfsoftware HardworX überspielt
  • Automatischer Ergebnis-Export für einen externe Datenverarbeitung ist einer der vielen Standards

Wird an das Gerät nur ein elektronisches Mess-System angebaut / ist mehr möglich?

Das hängt von Ihren Anforderungen und dem Gerätetyp ab

Bei einem optischen Härteprüfgerät mit Mattscheibe (WOLPERT Dia-Testor, FRANK Frankoskop, REICHERTER Briviskop) kann in aller Regel nur ein digitaler Maßstab zur elektronischen Vermessung des Vickers- / Brinell-Abdrucks verbaut werden. Das veraltete Mattscheiben-Messlineal wird demontiert und gegen einen digitalen Maßstab ausgetauscht. Mit diesem kann der Anwender den Härteprüfeindruck komfortabel eingabeln. Die Diagonalen des Härteeindrucks werden per Tastendruck an die Prüfsoftware übergeben und sofort steht das Ergebnis zur weiteren Verarbeitung zu Verfügung.

Einige Wettbewerber empfehlen auch für ein Gerät mit Mattscheibe die Integration einer Videokamera mit Bildverarbeitung. Davon möchten wir abraten: Durch die relativ hohe Eigenvergrößerung einer Videokamera wird ein teures, geringer vergrößerndes Objektiv erforderlich. Trotzdem ist nur eine eingeschränkte Nutzung möglich da große Prüfeindrücke (an weichen Materialien) außerhalb des das Gesichtsfelds liegen und nicht mehr vermessen werden können (Begrenzung zum Einzweckgerät für hohe Härten). Zudem stehen die Gesamtkosten (Okularstutzen, Videokamera, Prüfsoftware, zusätzliches Objektiv, Umbaukosten, Kalibrierung) nicht im Verhältnis. Wenn solche Ausstattung erforderlich scheint empfehlen wir eine neue Härteprüfmaschine, die für diese Technik entwickelt wurde und ein stimmiges Gesamtkonzept bietet.

Bei einem Härtemessgerät für Rockwell (nur für WOLPERT Dia-Testor | HT2000 | HT1a verfügbar)
kann die analoge Rockwell-Messuhr gegen eine digitale Messuhr ausgetauscht werden. Mittels spezieller Software-Feature ist diese Maschine  in der Lage die Tiefung in das Material elektronisch zu messen. Die Prüfsoftware HardworX liefert unmittelbar nach der Entlastung einen Härtewert der entsprechend verarbeitet wird.

Bei Härtemessgeräten für Mikro-Vickers / Makro-Vickers (Kleinlast-Härteprüfer)
mit mechanischem Belastungssystem (Totgewichte) kann ausschließlich eine Videokamera (mit optionaler Bildverarbeitung) integriert werden. Moderne bildgebende Verfahren können dann einer Fachkraft an einem Härtemessgerät einen Großteil der Arbeit abnehmen. Per Mausklick können die Diagonalen des Härteprüfeindrucks sekundenschnell eingegabelt und somit komfortabel Ausgewertet werden (Option: automatisch Vermessung per Bildverarbeitung). Fehlerhafte Auswertungen und Übertragungsfehler können nicht mehr passieren - die Fehlerquote sinkt gegen null, die Auswertung wird enorm beschleunigt.

Zusätzlich kann der XY-Tisch mit elektronischen Mikrometerschrauben ausgestattet werden. Parallel zum Härtewert wird dann die Position der digitalen Mikrometerschraube abgefragt und zusammen mit dem Härtewert in einem Härtediagramm dargestellt und die Härtetiefe ausgewertet.

Typischerweise wurden solche Geräte (ZWICK 323 und 3212 | FRANK Finotest | REICHERTER KL 1 und 2 | WOLPERT-V-Testor etc.) ohne Elektronik hergestellt. Eine Nachrüstung dieser Geräte mit Schwenksystem (zwischen Eindringkörper und Messoptik) ist wirtschaftlich nicht vertretbar: Dieses Typen müssen weiterhin manuell betrieben werden und erhalten nur eine Aufwertung durch das komfortablere Messen. Wobei aber erwähnt sei, dass die Auswertung gerade bei Nachfolgenden Auswertungen (gegenüber einer händischen Auswertung) einen deutlichen Rationalisierungseffekt bietet

  • CHD (EHT) Einsatzhärtungstiefe-Härtetiefe
  • SHD (Rht) Randschichthärtungs-Härtetiefe
  • NHD (Nht) Nitrier-Härtetiefe
  • CD (At) Aufkohlungstiefe
  • CLT (VS) Verbindungsschichtdicke
  • Härteverläufe an Bauteilen
  • Schweißnaht-Härteverlauf

Die INNOVATEST Härteprüfer mit motorischem Revolverkopf + motorischem Belastungszyklus ermöglichen eine komplette Automatisierung:

  • Camera-Mess-System CMS: Videokamera mit Prüfsoftware zur komfortablen Härteeindruck-Vermessung per Mausklick (Option Bildanalyse)
  • CMS Level 3: Alle Prüfeindrücke werden automatisiert erzeugt und manuell oder per Bildanalyse vermessen
  • CMS Level 3: wie 3, jedoch mit automatischer Fokussierung und vollautomatischer Härteeindruckvermessung
    Einfacher geht es nicht: Prüfstück Positionieren, Prüfrichtung einrichten und START drücken!

    Bei einem automatisiertem Prüfablauf wird die geschliffene (und polierte) Probe auf dem motorisierten Kreuztisch unter der Optik des positioniert. Nachdem die Startposition gefunden ist muss der Prüfmethode per Mausklick nur noch die Ausrichtung des Prüflings mitgeteilt werden. Nach dem START werden nun die Prüfeindrücke an exakter Position erzeugt (Halbautomat) und sodann automatisch Vermessung (Vollautomat). Das Härtemessgerät führt dabei alle Schritte selbststätig aus (Vollautomat).

    Der Vickers-Härtewert wird berechnet, protokolliert und mittels einer Verlaufskurve dargestellt. Durch die Eingabe von Grenzwerten kann eine Überwachung der Material-Toleranzen gewährleistet werden

 

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