Zugproben aus Kunststoff – Probenformen

Ein Zugversuch kann nur so exakt sein wie dies die Zugprobe zulässt

Um korrekte und reproduzierbare Ergebnisse zu erzielen muss die Probengeometrie exakt eingehalten werden. Geschieht dies nicht, so kann dies zu erheblichen Verfälschungen bei den Ergebnissen führen: Das Fließverhalten verändert sowohl die Dehnungswerte als auch die Spannungswerte, die in Abhängigkeit zur Dehnung ermittelt werden. Zudem dürfen durch die Herstellung die Materialeigenschaften nicht beeinflusst werden. Weist die Zugprobe zum Beispiel in der Messlänge eine Beschädigung auf, so kann durch diese ein vorzeitiger Probenbruch entstehen und die erforderlichen Dehnungswerte werden nicht erreicht.

Nachfolgend finden Sie eine Zeichnung der Zugprobe und die erforderlichen Dimensionen in Tabellenform.

Dimensionen der Zugprobe Angaben in mm

Typ 1B

Beschreibung

Kurzzeichen

Maß

Gesamte Länge a)

L3

> 150 mm

Länge des schmalen parallelen Teils

L1

60 + 0,5 mm

Radius

Übergangsradius zwischen Kopf + Messlänge

R

> 60 mm

Dicke b)

Dicke der Flachprobe

h

2 bis 10 mm

Breite des schmalen Teils

Breite paralleler Bereich

b1

10 + 0,2 mm

Breite an den Enden

Kopfbreite

b2

20 + 0,2 mm

Anfangsabstand zwischen den Klemmen

Klemmlänge

L

115 + 1 mm

Messlänge empfohlen für Extensometer

Schneidenabstand Le

Lo

50 + 0,5 mm

a) Für einige Materialien kann es erforderlich sein, dass die Länge der Krafteinleitungselemente (Köpfe) verlängert werden (z. B. L3 = 200 mm), um Bruch (Klemmbruch) oder Gleiten in den Prüfklemmen (Spannbacken) zu verhindern

b) Es sollte beachtet werden, dass ein Probekörper mit einer Dicke von 4 mm identisch ist mit dem Probekörper des Typs 1B in ISO 527-2 und ISO3167: 1993, Plastics – Multipurpose test specimen.

Anmerkung: Die Anforderungen an Qualität und Parallelität des Probekörpers sind in Abschnitt 6 angegeben.

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